Über die Teilzeitberufsausbildung
Warum Ausbildung in Teilzeit?
Die Teilzeitberufsausbildung ermöglicht es allen Ausbildungsinteressierten, ihre individuellen Lebensumstände und ihre Berufsausbildung leichter miteinander zu vereinbaren. Unternehmen öffnet die Teilzeitberufsausbildung die Chance, freie Ausbildungsstellen zu besetzen und motivierten Fachkräftenachwuchs zu gewinnen.
Umsetzungsmöglichkeiten der Teilzeitberufsausbildung
1. Komplettmodell
2. Zeitraummodell
3. Komplettmodell mit Verkürzung aufgrund von Familienverantwortung
Für Auszubildende
Weniger Druck, mehr Zeit, mehr Möglichkeiten – deine Vorteile
Eine Ausbildung in Vollzeit kommt für Dich nicht in Frage, weil Dein Alltag Dich besonders fordert? Dann ist die Teilzeitberufsausbildung vielleicht etwas für Dich! Durch verkürzte Arbeitszeiten im Ausbildungsbetrieb bleibt Zeit für die anderen wichtigen Dinge in Deinem Leben.
Die Vorteile für Azubis
Eine Teilzeitberufsausbildung ist machbar! Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung bekommst Du die Chance auf eine finanziell sichere Zukunft.
Damit das klappt, ermöglicht Dir die Teilzeitberufsausbildung Folgendes:
- Du kannst Ausbildung und Familie miteinander vereinbaren.
- Neben Deiner Ausbildung kannst Du an Sprachkursen teilnehmen.
- Du kannst nebenbei noch einem Job nachgehen, z.B. in Deinem Ausbildungsbetrieb.
- Falls Du Deine Ausbildung durch Elternzeit unterbrechen musst, kannst Du sie danach in Teilzeit fortsetzen.
- Und das Beste: Du hast am Ende deiner Ausbildung einen vollwertigen Abschluss in der Tasche!
MEHR Ausbildungsoptionen
Alle anerkannten dualen Ausbildungsberufe, die nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt sind, können in Teilzeit absolviert werden.
Chance zur Erstausbildung
Durch die Teilzeitberufsausbildung erhalten auch Personen mit familiären Verpflichtungen eine Chance auf eine Erstausbildung, die zur Sicherung des Lebensunterhaltes beiträgt
Finanzielle Unabhängigkeit
Es wird eine angemessene Ausbildungsvergütung gezahlt und unter bestimmten Voraussetzungen kann man zusätzlich Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe, Wohngeld, Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld haben.
Anpassungsfähigkeit
Eine Vollzeitausbildung kann auch in Teilzeit fortgesetzt werden. Dies ist z. B. möglich, wenn eine Ausbildung durch Elternzeit unterbrochen wurde. Somit lässt sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser gewährleisten!
Anerkannter Berufsabschluss
Der Abschluss einer Ausbildung in Teilzeit unterscheidet sich nicht von einer regulären Ausbildung in Vollzeit. Absolvent*innen in Teilzeit haben somit dieselben Zukunfts- und Karriere-Chancen!
Gleicher Urlaubsanspruch
Auszubildende in Teilzeit haben bei einer täglichen Verkürzung der Arbeitszeit genauso viele Urlaubstage wie Vollzeitauszubildende. Bei Reduzierung der betrieblichen Ausbildungstage pro Woche, fällt der Urlaubsanspruch auch in der Regel anteilig aus.
Für Unternehmen
Weniger Zeitdruck, mehr Vielfalt, mehr Nachhaltigkeit – die Vorteile
Ihnen fehlen Azubis? Damit stehen Sie nicht alleine da. Fast ein Drittel der Unternehmen in Deutschland hat Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Teilzeitberufsausbildung kann Teil der Lösung sein, indem Sie Menschen in besonderen Lebenssituationen eine Chance geben und an Ihr Unternehmen binden. Interessiert an einer Ausbildung in Teilzeit sind beispielsweise Menschen, die eine Familie gegründet haben oder Angehörige pflegen, die eine Flucht- oder Migrationsgeschichte haben oder mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen leben.
Die Vorteile für Ihr Unternehmen
Als Unternehmen profitieren Sie durch das Teilzeit-Modell auf lange Sicht:
- Wegen ihrer familiären Verantwortung oder individuellen Lebensumstände sind Teilzeitauszubildende häufig besonders motiviert und selbständig und zeichnen sich durch Lebenserfahrung aus.
- In Teilzeit ausbildende Unternehmen profitieren aufgrund ihres sozialen Engagements vom Imagegewinn. Sie gelten als familienfreundlich und sind daher attraktive Arbeitgeber für künftige Auszubildende und qualifizierte Fachkräfte.
- Die Teilzeitberufsausbildung erhöht die Chancen, dringend benötigten Fachkräftenachwuchs heranzuziehen und ans Unternehmen zu binden. Geleistete Investitionen bleiben so erhalten.
Mehr Bewerbungen
Bei der oft schwierigen Suche nach geeigneten Auszubildenden können Sie durch die Möglichkeit der Teilzeitausbildung einen größeren Interessent*innen- und Bewerber* innenkreis ansprechen.
Mehr Abschlüsse
Wird eine Vollzeitausbildung durch persönliche Lebensumstände gefährdet, kann die Ausbildung im Rahmen eines Teilzeitmodells fortgeführt werden. Dieses Vorgehen trägt zur Fachkräftesicherung im eigenen Unternehmen bei.
Bessere Planbarkeit
Durch die reduzierte wöchentliche Ausbildungszeit verringert sich die monatliche Vergütung entsprechend. Der Betrieb wird finanziell weniger stark belastet.
Arbeitgeberattraktivität
Mit der Möglichkeit der Ausbildung in Teilzeit positionieren sich Unternehmen im Hinblick auf Familienfreundlichkeit. Als ein Instrument der Vereinbarkeit trägt Teilzeitberufsausbildung damit zur Arbeitgeberattraktivität und damit zur Fachkräftegewinnung bei.
Höhere Flexibilität
Wann die Auszubildenden ihre Ausbildungszeit ableisten, sprechen Sie individuell miteinander ab. Sie können die Auszubildenden zeitlich passend zu ihrer Betriebsstruktur einsetzen.
Loyale Mitarbeiter*innen
Statistiken zeigen, dass Auszubildende in Teilzeit dem Ausbildungsbetrieb länger erhalten bleiben als Auszubildende in Vollzeit. Sie wissen das Engagement des Unternehmens zu schätzen und identifizieren sich im besonderen Maße mit dem Ausbildungsbetrieb. Somit ist Teilzeitberufsausbildung auch ein Instrument der Fachkräftebindung.
Höhere Motivation
Die meisten Personen, die sich neben anderen Aufgaben für eine Teilzeitberufsausbildung entscheiden, verfügen über ein Plus an Lebenserfahrung und sind in der Regel sehr engagiert, pflichtbewusst und organisiert in ihrer Arbeitsweise.
Für das Gelingen der Teilzeitberufsausbildung ist eine gute Abstimmung zwischen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben wichtig. Beide Parteien vereinbaren, wie viele Arbeitsstunden geleistet werden müssen. Die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit im Betrieb kann bis zur Hälfte verkürzt werden. Die Ausbildungsdauer verlängert sich entsprechend. Insgesamt darf sie höchstens das Eineinhalbfache der regulären Ausbildungsdauer betragen. Es ist auch möglich, die Ausbildung zu verkürzen, zum Beispiel durch einen hohen Schulabschluss, wenn Auszubildende gute Noten erzielen oder durch Familienverantwortung ihre Leistungsfähigkeit bewiesen haben